Gegen den späteren Deutschen Meister ausgeschieden

01. Dezember 2016 Von: Thomas Oeltz/Uwe Lehmann

Gegen den späteren Deutschen Meister ausgeschieden

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Vom 23. bis 27. November 2016 kämpften im Tennis-Zentrum des Tennisverbandes Niederrhein (TVN) in Essen 176 Jugendliche bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften um die begehrten Titel in den Altersklassen U14, U16 und U18. Sie boten den Zuschauern spannende Duelle auf hohem Niveau. Mit dabei war Armin Koschtojan vom TC Sandanger e.V. Im Doppel gewann er erneut die Bronzemedaille. Im Einzel war für den 14-Jährigen im Viertelfinale Endstation.

Einzel:

In seinem Auftaktmatch spielte Armin gegen Philip Florig aus Bayern, der über eine Wildcard ins Hauptfeld der Deutschen Jugendhallenmeisterschaften 2016 gekommen war. Von Anfang an hat Armin mit seinem druckvollen Spiel den Gegner kontrolliert und ihm bei dem 6:1, 6:0-Erfolg keine Chance gelassen. Insgesamt machte sein Gegner in der gesamten Partie nur 13 Punkte. Es war für Armin ein ideales Erstrundenmatch, in dem er sich an den schnellen Hallenbelag in Essen gewöhnen konnte.

In der zweiten Runde ging es dann gegen den aus Berlin stammenden Lennart Kleeberg, der an Position 15 DTB-Rangliste ins Hauptfeld kam. Zuvor stand um 6:30 Uhr aber noch die letzte Trainingseinheit mit Landestrainer Thomas Oeltz und Doppelpartner Franz Assmann (Sachsen) auf dem Tagesplan. Hier wurden speziell noch einmal die Stärken von Armin trainiert. In der abschließenden Besprechung wurde dann der Matchplan festgelegt. Im ersten Satz kam Armin nur sehr schleppend ins Spiel, fand seinen Schlagrhythmus nicht und hatte überraschend viele Probleme mit dem Spiel seines Kontrahenten und leistete sich unnötig viele unbedrängte Fehler. Der erste Satz ging somit in nur 20 Minuten an Lennart Kleeberg. Im zweiten Satz ging Armin schnell mit 1:0 in Führung. Das Spiel war nun wesentlich ausgeglichener. Beim Stand von 3:2 gelang Armin dann durch zwei direkte Winner ein Break zum 4:2. Nach einer 5:2 Führung wurde es dann noch einmal kritisch, Kleeberg kam durch eine Änderung seiner Spieltaktik auf 5:4 heran. A. Koschtojan konterte im letzten Spiel des zweiten Satzes mit zwei geschickten Passierschlägen und einem Netzangriff zum 6:4. Der Bann war gebrochen. Der Hallenser hatte auf einmal die Sicherheit und die Schlaghärte wiedergefunden und machte Punkt um Punkt. Schnell ging er mit 5:1 in Führung und schloss das Match mit einem sehenswerten Ballwechsel zum 6:1 ab.

Es wartete nun in der dritten Runde der an Nr. 2 gesetzte und aus der Offenbacher Tennisakademie stammenden Max Wiskandt. Die ersten drei Spiele verliefen relativ ausgeglichen, nach einem verlorenen Aufschlagspiel zum 1:3 brach Armin dann aber völlig ein. Er fand überhaupt nicht mehr zu seinem Spiel und leistete sich zu viele einfache und unnötige Fehler. Auch auf seinen ersten Aufschlag konnte sich Armin nicht mehr verlassen. Der erste Satz ging nach 35 Minuten dann schnell an Wiskandt (TC Bad Vilbel) mit 6:1. Dieser erhöhte dann von Spiel zu Spiel den Druck auf Armin, der dann nach gut einer Stunde vor den Augen von zahlreichen Bundes- und Landestrainern das Feld mit einer 1:6, 0:6 Niederlage verlies. Fazit des Landestrainers Thomas Oeltz: „Er ist mit der gesamten Drucksituation in diesem Match nicht klar gekommen, spielte einfach nicht frei auf und war sehr nervös. Wer will ihm das auch verdenken, wenn er gegen den späteren Deutschen Meister spielt, die Erwartungshaltung allgemein sehr hoch ist und dazu auch noch Sponsoren und Bundestrainer zuschauen. Er kann wesentlich mehr, als er in diesem Spiel gezeigt hat. Aber man muss eben zu dem Zeitpunkt die Leistung mental und spielerisch abrufen können, wenn sie gefordert ist.“

Doppel:

In der ersten Runde besiegte das sachsen-anhaltinisch/sächsische Duo Armin Koschtojan/Franz Assmann ihre Gegner aus Bayern, Marius Leicht/Luca Matteiowetz mit 6:3, 6:2. Durch ein starkes, aggressives Aufschlag- und Volleyspiel ließen sie ihre Gegner nie ins Spiel kommen und nahmen gleich deren erstes Aufschlagspiel ab. Danach kontrollierten die beiden großgewachsenen Spieler Koschtojan/Assmann das Spiel vor allem von der Netzposition.

Am Morgen vor dem Doppel in der zweiten  Runde wurde der Matchplan gegen das Doppel Kim Niethammer/Joshua Roth (SV Böblingen), die zuvor in der ersten Runde das an Nr. 3 gesetzte bayrische Doppel Maximilian Homberg/Max Rehberg geschlagen hatten, nochmals besprochen. Beide sollten laut Th. Oeltz noch offensiver die Netzposition einnehmen und das gegnerische Spiel sofort im Spielaufbau zerstören. Lange Ballwechsel sollten vermieden werden. Das setzte das Duo aus Halle und Dresden in dem Match in beeindruckender Weise um. Man siegte nach knapp einer Stunde mit 6:0, 6:0. Damit war der dritte Platz, den die Beiden auch schon bei den Deutschen Meisterschaften im Sommer erreicht hatten, gesichert.

Im Halbfinale ging es dann gegen die an Nr. 2 gesetzten Benito Sanchez Martinez/Lennart Kleeberg aus Berlin. Durch ein schnelles Break und leichte Fehler am Netz verloren A. Koschtojan/F. Assmann mit 3:6. Im zweiten Satz gestalteten sie das Spiel wesentlich ausgeglichener und hatten beim Spielstand von 4:4, 0:40 bei Aufschlag Sanchez gleich drei Breakbälle. Durch einen leicht vergebenen Volley und danach vier sehr starken Aufschlägen verpassten sie das Break und die Berliner gingen doch noch 5:4 in Führung. Armin Koschtojan verlor danach sein sonst sehr sicheres Aufschlagspiel und somit auch das Match mit 3:6, 4:6.

Fazit: Im Doppel wäre das Finale drin gewesen. Dort ist dann immer alles möglich. Im Einzel hätte Armin vom Ergebnis vielleicht noch drei bis vier Spiele mehr kriegen können. Ein Sieg gegen Max Wiskandt ist nicht möglich gewesen. Dafür war sein Gegner einfach zu stark. Trotzdem war es ein gelungener Auftritt Armins bei den Deutschen Meisterschaften.