Calbenser Tennisspieler öffnen ihre Anlage für die Bürger und geben einen Einblick - seit 1931 flitzt die Filzkugel über das Netz

31. Mai 2017 Von: Uwe Lehmann /Textauszüge Volksstimme

Calbenser Tennisspieler öffnen ihre Anlage für die Bürger und geben einen Einblick - seit 1931 flitzt die Filzkugel über das Netz

Calbe_I.jpg
Calbe_II.jpg
Calbe_III.jpg
Calbe_IV.jpg

Einen Blick in das Vereinsleben gaben am 26. Mai die Tennisspieler aus der Saalestadt Calbe. „Deutschland spielt Tennis“ – die Zentralveranstaltung des Tennisverbandes Sachsen-Anhalt wurde beim Verein im Salzlandkreis ausgerichtet. Alle Sportinteressierten, Neugierige, Kinder, Familien waren herzlichst eingeladen auf der Tennisanlage der TSG Calbe/Saale e.V. Abt. Tennis dieser Veranstaltung beizuwohnen. Geboten wurden viele Aktionen u.a. Aufschlagmessung, Schnuppertraining, Kindertraining, Paddle-Tennis auf Rasen, Möglichkeit des Ablegens des Sportabzeichens, Tennisquiz, Beitragsrabatte für Neumitglieder. Abends bestand die Möglichkeit bei Flutlicht Tennis zu spielen oder dem DJ zu lauschen. Unter den Gästen befand sich auch der Präsident des Tennisverbandes Sachsen-Anhalts (TSA), Axel Schmidt mit seiner Frau. Beide legten zusammen mit der Vereinsvorsitzenden Sabine Tobiasch, dem Pressewart des TSA, Uwe Lehmann, sowie Mitgliedern des Calbenser Tennisvereins das Tennissportabzeichen des DTB ab.

Schon 1931, so weist es die Chronik aus, begann in Calbe der organisierte Sport mit der Filzkugel. In der Großen Fischerei haben die Tennisspieler seit der Platzgründung ihre Heimstätte. „Das tiefliegende Gelände in der Nähe zur Saale erwies sich beim letzten großen Hochwasser nicht Flutsicher“, sagt Thomas Faltin. Der stellvertretende Abteilungsleiter und Pressewart hat noch gut in Erinnerung, wie hoch das Wasser damals stand. Selbst das Vereinshaus, bereits auf einem Hügel errichtet, blieb nicht verschont und wurde überflutet, schildert er. Während die aus Ziegelmehl beschichteten Plätze relativ schnell wieder bespielbar waren, dauerte die Instandsetzung des Gebäudes länger, erzählt er. Die 56 Mitglieder fassende Abteilung ist zwar die viertstärkste innerhalb der TSG, sagt Abteilungsleiterin Sabine Tobiasch. Dennoch ist das Spiel mit der Filzkugel auch in Calbe kein Breitensport. Dabei, meint Thomas Faltin, können selbst Senioren im hohen Alter noch gut Tennis spielen. Bei vielen anderen Breitensportarten sei dies kaum möglich, weil sie einfach zu anstrengend seien, erklärte er.

In der Saalestadt ist das Spiel mit den großen Schlägern vor allem eine Angelegenheit in der warmen Jahreshälfte. Von Ostern bis Oktober, fasst er zusammen, seien die Tennisspieler auf dem Platz. Vor jeder Saison gebe es sehr viel Arbeit, um die Spielstätte, die der Stadt gehört, herzurichten. Im Winter bei Frost bilden sich durch das sich ausdehnende Wasser Hohlräume im Boden. Vor dem Saisonstart müssen die Plätze erst wieder entsprechend befestigt werden. Damit das rote Ziegelmehl schön kompakt und fest auf dem Platz liegen bleibt, setzten die Calbenser natürlich auf Wasser. Regelmäßig müssen die Plätze gewässert werden, um den Zustand zu erhalten. Auch während der Spielzeit benötigt der Platz immer wieder eine umfassende Pflege.

Nur mit einer starken Gemeinschaft, so die Botschaft, lasse sich die Anlage seit vielen Jahren betreiben. Unterstützt wird der Verein von der Stadt Calbe sowie von der Verwaltung des Salzlandkreises. So weilten Landrat Markus Bauer und der Calbenser Bürgermeister Sven Hause. unter den Gästen und würdigten die Arbeit im Calbenser Tennisverein. Denn nach dem Hochwasser im Jahr 2013 musste das Vereinsheim von Grund auf saniert werden. Diese Arbeiten sind nun abgeschlossen, auch durch die finanzielle Unterstützung vom Land, des Kreises und der Stadt.

Da soll auch Sabine Tobiasch nicht unerwähnt bleiben. Die Vorsitzende der Tennisabteilung in Calbe war unermüdlich unterwegs, um Gelder für die Sanierung und Erhaltung der Anlage an der Großen Fischerei beizusteuern. „Mehr als 430000 Euro flossen insgesamt in die Sanierung“, berichtete Tobiasch, „aber letzte Arbeiten müssen noch durchgeführt werden. Dazu zählen neue Tennislinien, neue Ausrüstung, eine Teilerneuerung der Zäune und Begrenzung der Plätze, ein neues Pumpenhaus und eine neue Einfahrt.“ Das werden die Aufgaben für dieZukunft sein. Bei der „Chaosqueen“, so wird Sabine Tobiasch liebevoll im Verein genannt, bedankten sich die Calbenser Tennisspieler und Tennisspielerinnen für ihre Vorreiterrolle und ihr unermüdliches Engagement mit einem großen Blumenstrauß. Bilder von der Veranstaltung sind ab dem 1. Juni in der Bildergalerie einsehbar.