Die Mannschafts-Landesmeister 2021 stehen fest

29. Juli 2021 Von: Uwe Lehmann

Die Mannschafts-Landesmeister 2021 stehen fest

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Herren 65 von Rot-Weiß Dessau

Noch nicht ganz. Bei den Herren 65 fehlen noch zwei Entscheidungsspiele zur Ermittlung des Landesmeisters. Denn in der Südstaffel musste erst noch der Staffelsieger ermittelt werden, welcher nach dem Sieg vom vergangenen Freitag der USV Halle ist. Aber in dieser Altersklasse könnte es nach Lage der Dinge einen neuen Titelträger geben.

Denn…. Die Herren 65 von Rot-Weiß Dessau(siehe Foto)haben mit großer Wahrscheinlichkeit die Verteidigung des Landesmeistertitels aus der Hand gegeben. Und das mit unglücklichen Umständen. Als eindeutiger Sieger der Staffel Mitte mit 4:0 Siegen und 21:3 Matchpunkten kam es zum Aufeinandertreffen gegen den ebenfalls eindeutigen Nord- Staffelsieger TC Wernigerode. Am Ende entschieden beim 3:3 die mehr erzielten Sätze (8:7) für das Team aus dem Harz. Im Spitzenspiel konnte sich Ulrich Matschke gegen den höher eingestuften Klaus Tenneberger mit seiner Spielweise beim 6:0, 6:1 Erfolg durchsetzen. Auf Position zwei vermochte Günther Palm den ersten Satz mit 7:6 gegen den laufstarken Dieter Schramm zu gewinnen, doch im ersten Spiel des zweiten Satzes war das Match durch eine erhebliche Knieverletzung für den Dessauer beendet. Auf Position vier fand Klaus Lochmann nicht die richtigen Mittel und verlor trotz 5:1 Führung im zweiten Satz sein Match mit 3:6, 5:7 gegen Conny Scharfenberg. Wie erwartet, das Match des Tages fand zwischen Uwe Schüssler und Rolf-Dieter Brunotte statt. Mit 6:0 hatte Schüssler seinen Gegner im ersten Satz regelrecht überfahren, lag im zweiten Satz 0:4 zurück, kämpfte sich heran und verlor den Tiebreak etwas unglücklich 5:7, den entscheidenden Matchtiebreak dann aber mit 10:7.

2:2, 5:5 mit 40:34 Spielvorteil für Dessau, so war die Zwischenbilanz nach den Einzeln vor dem abschließenden Doppel, das zwangsweise Palm/Lochmann kampflos verloren. Matschke/Schüssler hatten die Siegchance in der eigenen Hand, doch das Match lief immer wieder anders als erwartet. Der Vorteil von 5:1 im Tiebreak des ersten Satzes konnte einfach nicht in einen Satzgewinn umgemünzt werden. Ein misslungener Stoppball, zwei Platzfehler zum ungünstigsten Zeitpunkt und ein Linienball riss die Dessauer aus allen Träumen und besiegelten die Niederlage. Das Doppel wurde zwar mit 6:7, 6:1, 10:5 gewonnen, aber der Satzverlust brachte die Gesamtniederlage ein. „Wir hoffen nun, dass der USV Halle gegen Wernigerode gewinnt und es dann zu einem Endspiel zwischen Dessau und USV Halle um die Landesmeisterkrone kommt“, sagt die Nummer eins des Teams, Uli Matschke.

Während in den Altersklassen der Herren 40 der TC Wernigerode durch den freiwilligen Nichtantritt des Süd-Staffelsiegers TSV Leuna und bei den Herren 60 die SG Einheit Stendal durch den Verzicht des Zeitzer TC ohne Entscheidungsspiel Landesmeister wurden, gab es bei den Herren 50 eben jenes entscheidende Spiel. Und da gab es ein überraschend deutliches Ergebnis und am Ende die Entthronung des letztjährigen Titelträgers. Denn erstmals konnte sich der TC Wittenberg mit dem Gewinn eines Landesmeistertitels belohnen….

Ein Situationsbericht aus Wittenberger Sicht Aus leichter Außenseiterposition, aber mit großer Vorfreude reisten die Herren 50 am 25. Juli zum Finale um die Landesmeisterschaft zum Sieger der Nordstaffel Einheit Stendal. Und es gibt im Tennissport manchmal Tage, da geht für den einen alles und für den anderen einmal gar nichts. Und ein solcher Tag sollte auch dieser Finalsonntag bei hochsommerlichen Temperaturen werden. An Position vier lies Ralf Lange (LK15) mal gar keine Fragen aufkommen und sorgte mit einem ungefährdeten 6:1 6:2- Erfolg gegen Ronni Voges (LK14) für den optimalen Auftakt. An Position zwei traf Dietmar Freihube (LK10) als krasser Außenseiter auf Joachim Gersdorf (LK9), der im kompletten Saisonverlauf zuvor ungeschlagen war. Und das schien sich so zunächst auch fortzusetzen. Doch nach 0:2 konnte der Wittenberger ausgleichen und in der Folge mit 6:3 den überraschenden Satzgewinn verbuchen. Geplagt von Magenkrämpfen gab der Neu- Stendaler schließlich im zweiten Satz bei 0:3- Rückstand auf. Nur an Rang drei schien für Gunnar Klietsch (LK13) an diesem Tage gegen Detlef Hundt (LK13) gar nichts zu gehen. Nach weniger als einer halben Stunde stand es bereits 0:6. Doch dann konnte sich der Wittenberger steigern und den zweiten Satz nach 3:4– Zwischenstand in einem dramatischen Finale mit 6:4 für sich entscheiden. Im anschließenden Match- Tiebreak ging es dann hin und her, nicht immer hochklassig, dafür immer eng, immer knapp bis 8:8. Doch in den letzten beiden Ballwechseln zahlten sich dann 40 Jahre Matcherfahrung im Tennis, im Schach und im Poker aus und das hoffnungslos verloren geglaubte Match war komplett gedreht. Zeitgleich lieferten sich Karl Glantschnig (LK8) und Thoralf Pasler (LK7) ein sehenswertes Spitzenmatch, in dem der für Wittenberg spielende Österreicher mit 6:1 den besseren Start erwischte. Satz 2 war bis zum 3:2 offen, doch dann konnte sich Karl, der extra seinen Urlaub vorzeitig abgebrochen und direkt aus Rumänien angereist war, schließlich 6:1 6:3 durchsetzen.

Mit diesem völlig unerwarteten 4:0 war das Finale der Landesmeisterschaft bereits nach den Einzeln entschieden. Die sichtlich enttäuschten Gastgeber verzichteten auf die Doppel, so dass Team- Capitano Frank Karpinski nur zum Feiern in die Altmark gereist war. Am Ende steht ein sensationell anmutender 6:0- Finalsieg im Protokoll. Dieser größte Erfolg in der Wittenberger Tennisgeschichte wurde im Anschluss im sehenswerten Ambiente des Tangermünder Schlosshotels hoch über der Elbe gebührend gefeiert.

Herren 30:

Es war alles angerichtet für ein Finale. Sowohl der 1. TC Magdeburg als auch der TC Halle 94 hatten ihre ersten vier Spiele gewonnen. Aber zum entscheidenden Spiel kam es am letzten Wochenende nicht, da das hallesche Team nicht zu dieser Partie angetreten ist. Damit tritt das Magdeburger Team um Kapitän Daniel Mlynek vom TSV Leuna an, welcher als Fünfter die diesjährige Spielzeit beendete.

Herren 70:

Der TC Rotehorn Magdeburg tritt in dieser Altersklasse die Nachfolge vom TC Sandanger Halle als Landesmeister an, welche in der Spielzeit 2019 ganz oben in der Tabelle stand. In 2020 kam wegen der Corona-Pandemie kein Wettbewerb in dieser Altersklasse zustande. In dieser Saison gewann das Magdeburg das entscheidende Spiel gegen das Sandanger-Team mit 4:2 und wurde vor den Hallensern, dem TC Wittenberg und dem 1. Hettstedter TC neuer Titelträger.

Damen 30:

Fünf Sieg in fünf Partien, diese Bilanz hat der neuer Landesmeister in dieser Altersklasse vorzuweisen. Dazu verlor man kein einziges Match. Sogar ohne Satzverlust beendeten die neuen Titelträgerinnen vom 1. TC Magdeburg diese Spielzeit und greifen nun nach dem Ostligaaufstieg.

Damen 40:

Nach Platz zwei in der Saison 2019 gelang den Damen 40 des Biederitzer TC diesmal der Sprung ganz nach oben. Ähnlich souverän wie die Damen 30 des 1. TCM setzten sich hier die BTC-Damen um Kapitänin Katja Krebs in diesem Wettbewerb vor Rot-Weiß Dessau und Rotehorn Magdeburg durch.

Damen 50:

Aus den zwei Landesligastaffeln wurden zwei Sieger gesucht, welche in einem Entscheidungsspiel den Landesmeister ausspielen. Für diese Begegnung haben sich die SG Einheit Stendal und Lok Blankenburg qualifiziert.

Herren:

Der 1. TC Magdeburg ist neuer Titelträger bei den Herren. Ohne Punktverlust setzte sich das junge Team um Kapitän Philip Krömer souverän vor dem TC Wernigerode und den HTC Peißnitz durch.

Damen:
Wie schon im Vorjahr musste auch diesmal bei der Ermittlung des Landesmeisters der Rechenschieber hinzugenommen werden. Drei Teams gingen wie in 2020 punktgleich durch das Ziel. Das Team von Lok Blankenburg hatte am Ende einen Matchgewinn weniger vorzuweisen als die beiden Mitstreiter und wurde letztendlich Dritter. Gleichauf in den Matchpunkten rangierten hier der TC Rotehorn Magdeburg und der TC Sandanger Halle. Da die Magdeburgerinnen (57:19) fünf Satzverluste weniger hinnehmen mussten als die Saalestädterinnen (57:24) gelang ihnen die umjubelte Titelverteidigung.