1. Bundesliga Herren 30 Nord: Tennisclub Wernigerode nach Wiederaufstieg voller Vorfreude

14. Mai 2023 Von: TC Wernigerode / Geschäftsstelle

1. Bundesliga Herren 30 Nord: Tennisclub Wernigerode nach Wiederaufstieg voller Vorfreude

81e18d15-1b26-4aac-9eb7-4993ddfe246b.JPG

Nach dem Abstieg in der Premierensaison 2021 aus Deutschlands höchster Spielklasse, dem Staffelsieg in der Regionalliga-Nord-Ost sowie dem damit verbundenen sofortigen Wiederaufstieg im letzten Jahr, spielt die Herren 30+ Mannschaft des Tennisclubs Wernigerode nunmehr mit Erfahrung und schon auch mit gestärkter Brust, abermals in der Bundesliga Herren 30 um Punkte.

Erneut und wiederholt als einzige Mannschaft aus den Ostverbänden ein Teil der 1. Tennis-Bundesliga zu sein, macht nicht nur die Clubverantwortlichen, allem voran Sportvorstand Matthias Carius stolz und glücklich, sondern auch die Spieler des Teams um Mannschaftsführer Stephan Sterzik und Sebastian Beilecke. Die Mannschaft ist als einziges Männerteam damit das sportliche Aushängeschild im Tennis, nicht nur für den Wernigeröder Tennisclub oder für den Tennisverband Sachsen-Anhalt, sondern auch für die gesamten ostdeutschen Bundesländer.

Durch Erfahrungen gut gewappnet
Während im Jahr 2021, als die Wernigeröder das erste Mal im Oberhaus Bundesligaluft schnupperten, die ganze Vorbereitung und Saison unter dem schwierigen Einfluss der Corona-Pandemie standen, möchte die Mannschaft sich in der kommenden Spielzeit, mit den gemachten Erfahrungen und auch mit dem Selbstbewusstsein eines ungeschlagenen Regionalliga-Meisters 2022, gut präsentieren. „Wir sind erneut als Team noch mehr zusammen gewachsen und auch im letzten Jahr sportlich gereift. Schon in unserer ersten Bundesligaspielzeit 2021 hatten wir uns eigentlich in jeder Partie den Respekt und die Anerkennung unserer Gegner erarbeitet, waren in vielen Partien auf Augenhöhe unterwegs, was für die Leistung unserer Mannschaft wie auch unseren Club gesprochen hat. Mit gestärktem Kader im vergangenen Jahr war klar, dass wir ins Oberhaus zurückkehren wollten. Das Ergebnis war dann der souveräne Gewinn der Regionalliga Nord-Ost und der direkte Wiederaufstieg in die 1. Liga“ so Sterzik. Denn dort blieb man als einzige Mannschaft im letzten Jahr ungeschlagen und eilte, in dominanter Manier, von Sieg zu Sieg. „Das waren schon souveräne Ergebnisse, die man da einfahren konnte, mit teilweise chancenlosen Gegnern.“, so auch Carius, rückblickend mit seiner Einschätzung. Es ist vor allem beeindruckend, wie die gesamte Mannschaft durch Stephan Sterzik und Sebastian Beilecke als Einheit über die ganzen Jahre zusammengehalten wurde und wird.

Franek ein Gewinn für die Mannschaft
Mit der Verstärkung durch den Tschechen Michal Franek im letzten Jahr als neue Nummer Eins im Team, wurde die Mannschaft zudem gehörig verstärkt, noch breiter aufgestellt. „Für Michal war es eine Premiere in dieser jüngsten ‚Seniorenklasse‘ aufzuschlagen, reicht doch seine Spielstärke immer noch, um auch im reinen Herrenbereich erfolgreich zu sein, was er eindrucksvoll mit dem Sieg im letzten Sommer bei den durch uns veranstalteten ‚Harzer-Volksbank-Open‘ unter Beweis stellte. „Das war unser clubinternes Sommermärchen.“, so Carius lachend. „Nicht ohne Grund ist Michal bei den Herren in Deutschland aktuell die Nr. 116, in der Altersklasse der Herren 35, sogar die Nr. 8 aller gelisteten Leistungsspieler in Deutschland“, weiß Carius, der ihn vor knapp sechs Jahren bereits erstmals zu den ‚Harzer-Volksbank-Open‘ locken konnte. „Damals waren die Herren 30 noch kein Thema für ihn, fühlte er sich dafür einfach noch zu jung“, erinnert sich Carius schmunzelnd. „Umso schöner, dass er im letzten Jahr nun doch den Weg zu uns fand und wir ihn als neuen Spitzenspieler im Club begrüßen konnten.“ Wieder einmal zeigten sich die erhofften Synergieeffekte, die das Konzept ‚Harzer-Volksbank-Open‘ sowohl für den Leistungssport, aber auch für die Nachwuchsarbeit und die gesamte Clubarbeit mittlerweile mit sich bringt, resümieren daher alle im kleinen Tennisclub Verantwortlichen einstimmig. „Wir sind nach wie vor stolz, wenn solche hochklassigen Spieler für unseren Tennisclub auflaufen, ihn in ganz Deutschland präsentieren, ja überhaupt unsere wunderschöne Stadt ein Stück weit mit auf Reisen nehmen“ sind sich Carius und Sterzik schnell einig.

Kader bleibt unverändert
Weil der Kader bereits als stärker einzuschätzen ist als im letzten Bundesligajahr, sahen die Verantwortlichen auch wenig Anlass, hier etwas zu ändern oder nochmal zusätzlich aufzustocken. „Die Ergebnisse aus der Regionalliga zeigen unsere Stärken und dass es uns an einer Wettbewerbsfähigkeit nicht mangeln sollte, auch wenn wir innerhalb der 1. Liga natürlich auf andere Mannschaften, mit vor allem ganz anderen Kadern treffen werden“, weiß Sterzik zu berichten. Dennoch wurde bewusst am Erfolgsrezept der letzten Jahre, nämlich vordergründig alle Planungen am Ziel auszurichten, eine homogene, spielerisch auf durchgängig hohem Niveau aufgestellte Mannschaft zu bilden, um auch an den hinteren Positionen punkten und ausgeglichen starke Doppel aufstellen zu können, durch Sterzik und seine Mannschaft gemeinschaftlich festgehalten. „Durch die Verstärkung an der Spitze, fanden sich Spieler wie Martin Fafl, Marek Dvorak, Martin Kamenik, aber auch die sachsen-anhaltinischen Spitzenakteure wie Andrè Timme, Tom Glücklederer und Erik Voloshin auf neuen Positionen, die es für sie leichter machte, erfolgreich zu agieren. Was in der 2. Liga ja bereits hervorragend funktioniert hat, könnte und soll sich auch in der 1. Liga bewähren“, so Sterzik entsprechend zuversichtlich.

„Gallisches Dorf“ möchte sich beweisen
„Wenn sich niemand verletzt, alle an Bord sind, werden wir auch in der 1. Liga tolles, spannendes Tennis zeigen“ äußert sich Sterzik deshalb durchaus selbstbewusst. „Natürlich sind wir dennoch der Underdog, irgendwie das ‚gallische Dorf im Osten‘, wissen auch, welche Grenzen sich realistischerweise bei einigen Kontrahenten für uns auftun werden“, wirft Carius, wenn auch schmunzelnd, dennoch ein. „Was man da auf manchen Mannschaftslisten bei den West-Clubs an ehemaligen Weltklassespielern liest und findet, was da an Budgets und Etats veranschlagt wird, ist schon Wahnsinn und hat nichts mit uns zu tun. Vom Papier her müssten wir jede Partie eigentlich verlieren. Um eine Analogie zum Fußball zu nutzen, wäre es in etwa so, als würde die Mannschaft des 1. FC Magdeburg sich Spiel für Spiel in der 1. Fußball-Bundesliga messen müssen. Und dennoch, brauchen und werden wir uns nicht verstecken. Was die Mannschaft über Jahre stark gemacht und ausgezeichnet hat, ist ihr Wille, ihr Teamspirit, ihre Geschlossenheit, weshalb wir alle im Club auch an sie glauben. Ich würde auf keinen Fall abschreiben wollen, dass sie nicht so manchen `Großen‘ ärgern und überraschen könnten, dass sie in so mancher Partie auch um den Sieg mitspielen können“, zeigt sich auch Carius deshalb abschließend hoffnungsvoll. Los geht es am 20.05. auswärts beim TV Espelkamp-Mittwald.

Erstes Heimspiel am 27.05.2023
Das erste Heimspiel folgt dann sieben Tage später am 27. Mai gegen den Dorstener TC. Am 17. Juni und 08. Juli schlägt die Mannschaft erneut auf den heimischen Sandplätzen in der Wernigeröder Tiergartenstraße auf, dann gegen den TUS St. Hubert und den ETB Schwarz-Weiß Essen. Die Spiele werden jeweils um 13.00 Uhr beginnen. „Wir wünschen uns natürlich bei allen Heimspielen zahlreiche tennisbegeisterte Zuschauer, die uns vor Ort unterstützen und mit uns das besondere Flair eines solchen Punktspiels genießen“, hoffen Sterzik sowie der gesamte Tennisclub, „denn eine gute Kulisse kann so manches Spiel entscheiden, uns den vielleicht entscheidenden Kick geben, am Ende ein Partie zu drehen oder siegreich zu gestalten.“        
Neben dem sportlichen Vergleich freuen sich Mannschaft und Verein erneut vor allem auf die einmalige Chance, sich, den kleinen Tennisclub Wernigerode, aber auch die wunderschöne Stadt und die gesamte Region präsentieren zu können. „Als kleiner Verein aus dem Osten mit aktuell knapp 160 Mitgliedern, nur 4 Plätzen und einer familiären Clubanlage, nehmen wir auch in der 1. Liga eine absolute Sonderrolle ein. Ohne zusätzliche Trainingsplätze, Fitness- oder SPA-Bereiche, ohne festen Gastropart auf der Anlage, sind wir im Vergleich zu den westdeutschen Traditions-Clubs schon eher ‚winzig‘ aufgestellt, zumal in diesem Jahr mit den Herren 40 sogar eine weitere Mannschaft des Clubs ebenfalls überregional, nämlich in der Ostliga aufschlägt.“, führt Carius stolz aus. So sollte man sich als Tennisfan zum Beispiel das Wochenende 17./18. Juni vormerken, wenn am Samstag die Herren 30 auf den TUS St. Hubert und am Sonntag die Herren 40 auf den Berliner SV treffen.

Sterzik: „Mannschaftsgefühl ist entscheidend“
Und dennoch, Gäste begrüßen zu können, auf der beschaulichen Anlage am Waldesrand, unterhalb des berühmten Schlosses, darauf freue man sich, trotz der vielen Arbeit, die es dazu im Ehrenamt wieder brauchen wird, erneut. Auch Mannschaftsführer Stephan Sterzik freut sich auf das neuerliche mannschaftliche Beisammensein. Steht so ein Punktspieltag ja eigentlich für ein ganzes Wochenende. Das beginnt mit Anreise der Spieler am Freitag, der gemeinsamen Fahrt zum Spiel, der gemeinsamen Hotelunterkunft, den Vorab-Teambesprechungen, einem gemeinsamen Abend nach dem Spiel mit Essen und Beisammensein und der gemeinsamen Abreise. „Das alles macht es aus, hört für uns zwingend neben dem Sport dazu, macht uns als Mannschaft aus, macht uns stark und auch hoffentlich wieder erfolgreich. Wofür es am Ende reichen kann und wird, bleibt abzuwarten. Dass wir uns jedoch ordentlich und bestmöglich verkaufen werden, kann ich schon jetzt jedem, der uns unterstützen möchte, garantieren und versprechen“ resümiert Sterzik abschließend. Warten wir es ab und sind gespannt, wenn im Mai die ersten gelben Bälle wieder fliegen.