Bundesliga Herren 30: TC Wernigerode unterliegt beim Favoriten Union Münster

Die Herren 30 Mannschaft des Tennisclubs Wernigerode reiste innerhalb der 1. Tennis-Bundesliga am vergangenen Wochenende zum Meisterschaftsfavoriten Union Münster, der mit seinem Kader wohl das höchstrangigste Aufgebot der Liga, u.a. mit dem Spanier Fernando Verdasco und dem Serben Victor Troicki sogar mit zwei noch aktiven Profis und ehemaligen Top-10 Spielern der Tennisweltrangliste, stellt. Motto für die Mannschaft war daher in erster Linie, genießen und weitere Spielpraxis sammeln, denn von mehr zu träumen, wäre eher vermessen und realitätsfern gewesen.
 
So entschied man sich auch mannschaftsintern dafür, zwei der Leistungsträger, nämlich Marek Dvorak und Martin Kamenik diesmal zu schonen. Und auch wenn Münster seine Top-Akteure gar nicht aufbot, war der Kader stark genug, um schlussendlich gegen die Wernigeröder Mannschaft zu gewinnen und damit ihren zweiten Sieg einzufahren.
 
Bereits nach den Einzeln führte Union Münster sicher mit 6:0, wobei jedoch vor allem unsere Nr. 1 Michal Franek gegen den spanischen Ex-Profi Adrian Menendez (ehemals ATP 104 und aktuell mit seinen 37 Jahren immer noch auf Position 766 in der Weltrangliste geführt!), eine aufsteigende Form zeigte, auf Augenhöhe mitspielte und nur knapp mit 4:6, 4:6 verlor. Seine erste Niederlage musste hingegen unsere heutige Nr. 4 Martin Fafl mit 1:6, 3:6 gegen den stark aufspielenden Niederländer Boy Westerhof (ehemals ATP 201) hinnehmen. Knapp auch die Niederlage von Andre Timme, der gegen den Tschechen Petr Michnev (ehemals ATP 229) mit 2:6, 4:6 verlor. Eher chancenlos dagegen waren Tom Glücklederer gegen den Niederländer Igor Sijsling (2:6, 1:6; ehemals ATP 37), Erik Voloshin gegen den Rumänen Dragos Dima (0:6, 0:6; ehemals ATP 279) und Mannschaftsführer Stephan Sterzik gegen den einzigen Deutschen im Münsteraner Team, Lars Hartmann (1:6, 0:6).
 
Umso überraschender war der Sieg von Timme und Sterzik in ihrer Doppelpartie gegen Lars Hartmann und dem Bulgaren Alexandar Lazov (ehemals ATP 324). Mit ihrem überraschenden 6:3, 6:1 erfolg sicherten sie dem Wernigeröder Team immerhin den Ehrenpunkt. Die anderen beiden Doppelpartien gingen verloren, so dass schlussendlich mit 1:8-Punkten unterlag.
 
Jetzt hat der Underdog aus dem Harz fast zwei Wochen Zeit zu regenerieren und Kräfte zu sammeln, für die wohl drei entscheidenden und abschließenden Spiele der Saison. Gegen den TUS St. Hubert, den Reinickendorfer SV und den TC SW Essen will man sich erstmals für das bisher so beherzte und engagierte Auftreten in der 1. Bundesliga belohnen.

Am 17.06. reist die Mannschaft aus St. Hubert an, bisher ebenso ohne Sieg. Vor zwei Jahren verlor man äußerst knapp mit 4:5, was in diesem Jahr anders sein soll. Mannschaft und Club hoffen dafür auf eine genauso tolle Unterstützung und Atmosphäre an der Tiergartenstraße wie beim ersten Heimspiel vor einer Woche.