TSA-Jugend mit Achtungserfolgen in Detmold

03. August 2014 Von: Oliver Brandt

TSA-Jugend mit Achtungserfolgen in Detmold

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Steffi Graf, Boris Becker und Tommy Haas, sie alle haben in ihrer Jugend das Nationale Deutsche Jüngsten-Tennisturnier in Detmold gespielt und gewonnen. Ein Blick in die Siegerlisten der letzten Jahre lässt erahnen, dass es sich hier um das wichtigste und am besten besetzte nationale Turnier handelt. Viele ehemalige Sieger sind heute Tennisprofis. Auch in der 38. Auflage der inoffiziellen Deutschen Meisterschaften war die Elite in den Altersklassen U9 bis U12 fast vollständig vertreten.

Vom TSA waren insgesamt sechs Nachwuchstalente unter den insgesamt 720 Teilnehmern zu finden. Vier starteten in der U12, zwei in der U10. Auch wenn die ganz großen Erfolge ausblieben, einige Achtungszeichen konnten die TSA-Akteure setzen.

Bei der männlichen U12 kämpften 144 Spieler um den Titel. Die besten 16 waren direkt für das Hauptfeld gesetzt, die anderen 128 spielten in der Qualifikation 16 weitere Hauptfeldplätze aus, darunter auch Jannik Hesse, Luca Müller (beide Biederitzer TC) und Armin Koschtojan (TC Sandanger Halle).

Für eine positive Überraschung sorgte Jannik, der es in Runde Eins mit Dominic Stock (DTB Platz 103) vom Bayrischen Tennisverband zu tun hatte. Noch im Februar trafen beide beim Turnier in Oberaudorf aufeinander, damals gewann der Bayer glatt mit 6:2, 6:1. Doch an diesem Wochenende präsentierte sich Sachsen-Anhalts Vize-Landesmeister stark verbessert. Jannik diktierte das Tempo, drängte seinen Gegner immer wieder in die Defensive und spielte die Ballwechsel konsequent zu Ende. Und so zeigte die Anzeigetafel ein 6:2, 6:3 für den Biederitzer an. In Runde zwei sollte sich der 12-Jährige noch steigern können. Als klarer Außenseiter besiegte er den Hamburger David Kilian (DTB Platz 69) mit 6:3, 6:1, wobei er sein bislang bestes Match zeigte.

Ein weiterer Sieg hätte den Sprung unter die 32 besten deutschen Nachwuchsspieler bedeutet, doch Max Amling aus Rheinland-Pfalz (DTB Platz 35) erwies sich als zu stark. Bis zum 4:4 im ersten Satz hielt Jannik mit, dann setzte sich die Erfahrung des europaweit spielenden Pfälzers durch. Mit 4:6, 1:6 schied Jannik aus. Dennoch konnte er mit seiner Leistung zufrieden sein und wichtige Punkte für die Deutsche Rangliste sammeln.

Landesmeister Armin Koschtojan besiegte in einem lockeren Auftaktmatch Sven Schönwald (TC Rot-Gold Alzenau / BTV) mit 6:0, 6:0. In der zweiten Runde hatte er dann aber mit Petrus Petrie (TC GW Hiddesen) einen sehr starken Gegner. Der Westfale, der sich auch durch die Teilnahme an europäischen Turnieren stark verbessert hat, glänzte durch seine Spielübersicht und gewann den ersten Satz mit 6:2. Nachdem Armin besser ins Spiel fand und den zweiten Satz mit 6:2 für sich entschied, schien sich das Match zu wenden. Doch leider verschlief der Hallenser den Beginn des dritten Satzes, geriet mit 0:4 in Rückstand und verlor schließlich mit 2:6, 6:2, 3:6. Etwas enttäuscht verzichtete Armin anschließend auf die Teilnahme an der Pokalrunde für die Verlierer der ersten und zweiten Runde.

Pech hatte Luca Müller, der dritte U12-Teilnehmer des TSA. In Runde Eins unterlag er nach großem Kampf Luca Tesanovic aus Gelsenkirchen mit 7:6, 2:6, 5:7. Der Biederitzer hatte durchaus seine Chancen, führte im dritten Satz sogar 4:1, hatte am Ende leider nicht das nötige Stehvermögen. In der anschließenden Pokalrunde konnte er sich zunächst gegen Sven Schönwald durchsetzen. Der Bayer gab bei einem 3:6, 0:1-Rückstand verletzungsbedingt auf. In Runde zwei traf Luca dann auf Julius Ziebart (TC GW Gifhorn), gegen den er bereits im Winter in Leipzig spielte und verlor. Auch dieses Mal konnte sich der Niedersachse mit 6:4, 6:3 durchsetzen. Phasenweise deutete Luca sein großes spielerisches Potenzial an. Nach diversen Verletzungen war ihm die fehlende Spielpraxis allerdings anzumerken.

Für Amy Marscheider (1. TC Magdeburg) war es die erste Teilnahme in Detmold. In Runde Eins der Altersklasse U12 unterlag sie Paula Wohlers (TV Heimgarten Frankfurt) mit 1:6, 0:6. Das Ergebnis war deutlicher als der Spielverlauf, viele Spiele gingen über Einstand. In der Pokalrunde hatte Amy mit Hannah Heß (TC Rotebühl Saarbrücken) gleich in Runde Eins wieder eine hochkarätige Gegnerin. Doch Amy spielte gegen die Nummer 64 des DTB gut mit, unterlag zwar 3:6, 1:6, erntete hinterher aber viel Lob für ihr gutes Spiel.

In Detmold gibt es für die Verlierer der ersten beiden Spiele eine „Last-Hope-Runde“, in der auch Amy antrat. Und hier konnte sie im Viertelfinale ihren ersten Sieg feiern. Gegen Johanna Brand (TC GW Hiddensen) setzte sich die Magdeburgerin nach gutem Spiel mit 6:2, 6:3 durch. Fast hätte es sogar für den Finaleinzug gereicht, doch im Halbfinale gegen Liva Yildiz (TC Parhaus Wanne-Eickel) gab es eine hauchdünne 2:6, 6:2, 4:6-Niederlage. Dennoch konnte Amy mit ihrem Auftritt zufrieden sein.

Auch wenn Amy das Finale verpasste, einen Finalteilnehmer hatte der TSA. Florian Böhler (TC Trinum) trumpfte bei der U10 nach zwei Auftaktniederlagen in der „Last-Hope-Runde“ groß auf. Nacheinander schlug er Lasse Kliegelhöfer (NTV), Mats Sötebier (WTV) und Matteo Günther (HTV). Gegen letzteren lag Florian im zweiten Satz bereits mit 1:5 hinten, ehe er eine grandiose Aufholjagd startete und noch mit 6:0, 7:6 gewann. Am Sonntag im Finale, das parallel zu den Endspielen der Hauptrunde ausgetragen wurde, verlor Florian, der durch eine Schulterverletzung leicht gehandicapt war, gegen Phil Louis Steinbichler (TC RW Bad Nauheim) mit 4:6, 3:6. Dennoch ein tolles Erlebnis für den Trinumer, der am Finaltag zusammen mit Deutschlands besten Nachwuchsspielern auf dem Platz stand.

Auch Eva Schönduve verlor bei der weiblichen U10 ihre ersten beiden Spiele. Im Gegensatz zu Amy und Florian verzichtete sie aber auf die „Last-Hope-Runde“.