Bundesliga Herren 30: TC Wernigerode landet ersten Saisonsieg beim SV Reinickendorf in Berlin

Der TC Wernigerode hat am vorletzten Spieltag der Bundesliga Herren 30 den ersten Saisonsieg gefeiert. Für die Harzer ging es zum Reinickendorfer SV 1896, der direkter Mitkonkurrent um den Klassenerhalt in der Bundesliga ist.

Nach der jüngsten unglücklichen Niederlage gegen den ebenfalls um den Klassenerhalt spielenden TUS St. Hubert, wollte die Mannschaft um Kapitän Stephan Sterzik diesmal von Beginn an klar machen, warum sie zurecht in Deutschlands höchster Spielklasse aktiv ist.  Bereits nach den sechs Einzelpartien hätte es sogar 5:1 für die Harzer stehen können. Erik Voloshin verlor zunächst gegen den routiniert spielenden Rumänen Dacian Craciun mit 1:6, 4:6. Während Martin Kamenik (6:2, 6:7, 5:4 gegen Daniel Gerlach) es sich selbst noch unnötig schwer machte und letztlich auch von der verletzungsbedingten Aufgabe seines Gegners profitierte.

Mit ihrem druckvollen Spiel blieben Marek Dvorak (6:4, 6:7, 10:7 gegen Pitt Arnold), Andrè Timme (7:6, 6:1 gegen Oliver Michaelis) und Martin Fafl (6:1, 6:3 gegen Timo Fleischfresser) erfolgreich.  Im Spitzeneinzel zwischen Wernigerodes Nummer 1 Michal Franek und dem erstmals für die Berliner aufschlagenden Franzosen Alexis Klegou (ehemals ATP-Rang 633) sah es lange nach dem vorentscheidenden fünften Punkt für den TC Wernigerode aus.

Franek spielte gewohnt solide und variantenreich sein druckvolles Tennis und ließ Klegou nie wirklich ins Spiel. Schnell zog er im ersten Satz auf 5:1 davon und gewann diesen auch mit 6:2. Im zweiten Satz führte er erneut mit 5:2, konnte selbst einen Matchball aber nicht verwandeln. Mit den etwa 100 Berliner Zuschauern im Rücken, drehte der Franzose plötzlich auf und spielte mit dem Rücken an der Wand, extrem risikoreich, hatte fortan auch das Glück auf seiner Seite, machte kaum noch Fehler und wurde für seinen Mut belohnt. Auch wenn Franek nicht schlechter spielte, war das Momentum irgendwie auf des Gegners Seite gekippt. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Beide schenkten sich nichts. So ging es hin und her und bei 6:6 musste der Tiebreak entscheiden.  Am Ende war es erneut ein glücklicher Punkt für Klegou, der bei 15:14 den entscheidenden Punkt machte und damit vollends, durch den Satzausgleich, im Spiel zurück war. Im Match-Tiebreak des dritten Satzes setzte sich dieser Lauf fort, den Klegou mit 10:6 für sich entschied. Statt 5:1, ging es somit mit 4:2 in die  abschließenden drei Doppelpartien.

Hier entschied sich die Mannschaft dafür, die beiden hinteren Doppelpaarungen solide aufzustellen, um den noch notwendigen einen Sieg für den Gesamterfolg einzufahren. Dies gelang als erstes André Timme und Erik Voloshin mit ihrem 6:3, 6:4 gegen Fleischfresser/ Zschiedrich, wenig später dann auch, mit gleichem Ergebnis Martin Fafl/ Marek Dvorak gegen Arnold/Michaelis. Die einkalkulierte Niederlage von Franek/Kamenik gegen Klegou/ Craciun (3:6, 2:6) spielte dann keine Rolle mehr.  

Mit einem verdienten 6:3-Erfolg belohnte sich die Mannschaft erstmals in dieser starken Liga und hat bereits am nächsten Wochenende, mit etwas Glück die Chance, den Kampf um den Klassenerhalt erneut spannend zu gestalten, wenn ein Sieg gegen Schwarz-Weiß Essen gelingen sollte und der SV Reinickendorf zeitgleich in seinem letzten Spiel den TUS St. Hubert in die Knie zwingen würde. Es bleibt also spannend,  um ein letztes Mal hoffentlich richtig viele Zuschauer und tennisbegeisterte Sportfans auf die Clubanlage in Wernigerode zu locken, die die Mannschaft bestmöglich in ihrem Abenteuer Bundesliga unterstützt. Los geht es am Sonnabend, 8. Juli, um 13 Uhr mit der ersten Einzelrunde.