Unsere älteste Mitstreiterin rockt bei den Tennis-Supersenioren in Österreich

02. Oktober 2013 Von: Jutta Apel, Geschäftsstelle

Unsere älteste Mitstreiterin rockt bei den Tennis-Supersenioren in Österreich

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Auch dieses Mal ist Jutta Apel erfolgreich! Mit ihrer Doppelpartnerin aus Australien gewann sie bei den ITF Super Senior World Team Tennis-Championships in Kärnten/Österreich Bronze im Doppel in der Altersklasse 85+! Jutta Apel berichtet selbst über die Vorkommnisse des Jahres 2013:
 
„In diesem Jahr (2013) fanden die Weltmeisterschaften der Tennis-Supersenioren in Österreich statt. Unsere Anlage war in Villach. Ich wollte erst nicht teilnehmen, weil bisher die älteste Gruppe bei den Damen mit 80 begann und ich schon 87 Jahre bin. Aber in diesem Jahr durften auch die Damen (wie die Herren schon immer) in einer neuen Gruppe 85+ spielen. Hierzu kommt, dass meine australische Doppelpartnerin, mit der ich 2007 in Christchurch, Neuseeland, Weltmeister geworden war, anfragte, ob ich 2013 mit ihr Doppel spielen wolle (sie wurde gerade 85). Also sagte ich zu, wir erreichten den 3. Platz, also die Bronzemedaille. Das war natürlich ein schöner Abschluss des Jahres 2013, wo ich im Doppel und Mixed 2x Vizemeister und 1x 3. geworden war - und im Einzel 2x 3."
 
Das ist aber angesichts ihrer langen Karriere als Tennissportlerin (seit 1950) noch nicht alles. Als gebürtige Magdeburgerin (geb. am 02.05.1926) hat sie schon den einen oder anderen Titel errungen. Auch zu ihrem Werdegang als Sportlerin hat sie etwas vorbereitet:
 
„Auf den Tennissport bin ich als Kind durch meine Eltern aufmerksam geworden, weil sie beide in dem Tennisclub Preußen 99 in einer Mannschaft spielten und ich immer mitgenommen wurde. Ich selbst habe aber als Kind und junges Mädchen nicht gespielt. Das war wohl damals noch nicht üblich (1930-1945). Nur mit dem Balljungen habe ich manchmal die Kelle (ein vom Platzmeister aus Holz hergestellter, kurzstieliger Schläger) geschwungen.
Selbst angefangen habe ich dann als junge Frau beim Tennisclub „Germania“, später „Aufbau Börde“. Das war 1950. Dort kam ich sehr bald in die 1. Damenmannschaft und wurde sogar 1952 Deutscher Mannschaftsmeister.Ab 1956 spielte ich dann (mein Vater hatte dort auch wieder angefangen) bei Motor Mitte (ehemals Preußen 99), und seitdem habe ich viele Mannschafts- und Einzelturniere bestritten und oft auch gewonnen. Zu DDR-Zeiten fuhr ich nach Marienbad (Tschechien) und das wurde für mich der Treffpunkt mit den Tennisspielern der Welt. Neben sehr vielen westdeutschen und tschechischen Tennisspielern, kamen sogar Spieler aus Amerika und Australien dorthin. Und der Tennissport war dort wirklich völkerverbindend. Wir trafen uns abends am „Singenden Brunnen" oder sangen selbst Volkslieder oder erzählten miteinander. Nach 1990 riefen mich die westdeutschen Spielerinnen an und empfahlen mich für Turniere. Das erste Turnier, das ich besuchte (in Oberitalien) gewann ich gleich – und kurz darauf wurde ich in Bad Wiessee Vizemeister und in Hinterzarten Sieger im Einzel. Im Laufe der Jahre sah ich durch die Tennisveranstaltungen die schönsten Gebiete der Welt und die besten Tennisspieler der Welt.
Ich selbst wurde 4x Weltmeister, 1x im Einzel und 3x im Doppel. 2001 wurde ich „Player oft he Year“ (das heißt: Erste in Europa in meiner Altersgruppe). Sehr oft gewann ich auch die Europameisterschaften im Mixed und im Doppel (im Einzel nur selten) und natürlich wurde ich auch deutscher Meister."
 
So freuen wir uns auf das nächste Jahr mit ihr. Mal sehen welche Turniere sie dann unsicher macht. Wir gratulieren Jutta Apel zu den Erfolgen in ihrer Tennislaufbahn.