Zwei Erfolge in Isernhagen

Eva Schönduve (TC Sandanger Halle) und Jannik Hesse (Biederitzer TC) feiern Siege beim DTB-Ranglistenturnier in Isernhagen ...

Es tut sich etwas in Sachsen-Anhalts Tennisszene. „Lust auf Tennis“ verspüren zurzeit immer mehr heimische Nachwuchstalente des weißen Sports. Dies belegen eindrucksvoll die gestiegenen Teilnehmerzahlen bei überregionalen Turnieren. Jüngste Beispiele waren die Dezember-Veranstaltungen in Leipzig und Isernhagen, beides DTB-Ranglistenturniere.

In Leipzig fanden sind auf der Meldeliste unter den 70 Teilnehmern gleich 21 Jugendliche aus Sachsen-Anhalt wieder. Nahezu der gesamte erweiterte Bereichsstützpunktkader war vertreten. Und auch sportlich setzten unsere Nachwuchscracks Ausrufezeichen. Genau zwei Matches hatte jeder Akteur beim kurzfristig zu einem LK-Tagesturnier umfunktionierten Wettbewerb zu bestreiten. Zwei Siege und damit den ersten Platz in ihrer Gruppe konnten Madlen Lüdtke (TC Stendal), Ferdinand Haase, Armin Koschtojan (beide TC Sandanger Halle), Lizzy Bethge und Luca Müller (beide SV Germania Tangerhütte) erringen. Auch zweite und dritte Plätze gab es einige. So scheiterten beispielsweise Amy Marscheider (SG Einheit Stendal), Amina Kuc (Biederitzer TC), Robin Sühl (SV Lok Blankenburg), Amy Bethge (SV Germania Tangerhütte) oder David Ehm (TC Sandanger Halle) erst im Finale, überzeugten aber mit guten Leistungen.

Kurz vor dem Jahreswechsel fanden in Isernhagen bei Hannover die 62. Gamma-Winter-Classics (Altersklassen U12, U10, U9) und die Silvester-Open (Damen und Herren) statt. Beide Turniere sind traditionell als DTB-Ranglistenturniere sehr stark besetzt. Dennoch wagten sich insgesamt 12 heimische Jugendliche dorthin. Und sie sollten für das beste Ergebnis einer Sachsen-Anhalt-Auswahl seit Jahren sorgen. Zwei Turniersiege, ein zweiter und zwei dritte Plätze lautet die beeindruckende Bilanz. Hinzu kommt noch ein Sieg in der Nebenrunde.

Erste Plätze konnten Eva Schönduve (TC Sandanger Halle) und Jannik Hesse (Biederitzer TC) einfahren. Die Hallenserin machte es besonders spannend. Im Finale traf sie auf Maria Lagocki (TC GW Gifhorn), die im bisherigen Verlauf des Turniers nicht ein einziges Spiel abgab. In einem an Spannung kaum zu überbietenden Match setzte sich Schönduve im Match-Tiebreak des dritten Satzes mit 11:9 durch und konnte freudestrahlend den Siegerpokal in der Altersklasse U9 entgegennehmen.

Souverän und ohne Satzverlust gewann Jannik Hesse in der Altersklasse U10. Im Finale gegen den Bremer Kaderspieler Justus Kressmann (TSV Heiligenrode) hatte der Biederitzer, der ein sehr konzentriertes Turnier spielte, beim 6:3, 6:3 keine Probleme. Kressmann schaltete zuvor Ron Weber (Sportpark Magdeburg, Achtelfinale) und Kristof Geppert (TC Krosigk, Halbfinale) aus. Dennoch spielten beide ein gutes Turnier. Weber gewann die Nebenrunde und Geppert zeigte durch Siege in den ersten beiden Runden seine gesteigerte Spielstärke. Platz drei war der Lohn. Ebenfalls Platz drei erreichte Lizzy Bethge (SV Germania Tangerhütte) bei den U10-Mädchen.

Kurz vor dem Turniersieg stand auch Sophie Tihomirnova vom Sportpark Magdeburg in der Altersklasse U12. Im Finale gegen Angelina Wirges (TSG Ahlten) führte sie bereits 6:4, 4:3, ehe sich ihre Gegnerin noch in den Match-Tiebreak rettete und diesen gewann. Zuvor schmiss Tihomirnova unter anderem die an Nummer Eins gesetzte Annabelle Bode (TV Espelkamp) aus dem Turnier.

In der gleichen Konkurrenz verlor Celina Kleefeld (SV Lok Blankenburg) in Runde Eins gegen Tea Lukic, holte sich anschließend aber zwei souveräne Siege in der Nebenrunde. Charlotte Wengrzik überstand die erste Runde im Match-Tiebreak, hatte dann aber gegen die Nummer zwei der Setzliste, Caroline Schmieta, das Nachsehen.

Luca Müller (SV Germania Tangerhütte) wagte sich als 10-Jähriger bereits in den U12-Wettbewerb. Umso größer ist das Erreichen der dritten Runde zu bewerten. Erst der spätere Turniersieger John Giesberts war im Achtelfinale eine Nummer zu groß für Müller.

Tina Troschke, Elisa-Maria Hetschko (beide 1. TC Magdeburg) und Nico Dimter (SV Lok Blankenburg) hatten als Jugendliche im Erwachsenen-Wettbewerb einen schweren Stand. Während Troschke und Dimter im hochklassigen Feld sieglos blieben, konnte Hetschko in der ersten Runde der Nebenrunde ein Match gewinnen.

Die zunehmende Präsenz der Sportler aus Sachsen-Anhalt blieb Isernhagen-Veranstalter Wilhelm Holz ebenso wenig verborgen, wie die gesteigerte Spielstärke. „Wir freuen uns sehr über den Zulauf aus Sachsen-Anhalt“, war von ihm zu hören. Auch Sören Brauns, Vizepräsident Jugend im TSA und U11-Auswahltrainer, dürfte die gesteigerten Turnieraktivitäten seiner Sportler positiv registrieren. Die Vorgaben an die Teilnehmer des Bereichsstützpunkttrainings – mindestens drei überregionale Turnierteilnahmen – haben viele bereits erfüllt. Erfreut sei er außerdem, dass die Kinder und Jugendlichen auch außerhalb des Platzes eine Einheit bilden.

Damit der positive Trend auch zukünftig anhält, wurden bereits erste Maßnahmen getroffen. Ab April 2013 startet das neu initiierte Nachwuchsleistungs- und Förderkonzept des TSA. Dieses geht über das normale Bereichsstützpunkttraining hinaus, beinhaltet unter anderem auch Turnierbetreuung bei großen Events durch qualifizierte Trainer. Und so dürfte sichergestellt sein, dass auch 2013 bei überregionalen Turnieren wieder einige Sachsen-Anhalt-Tische zu finden sein werden.